Osterkonzert 2022


Osterkonzert 2022

Wir sind wieder da!

Nach zweijähriger Pause fand am Ostersonntag endlich wieder das traditionelle Osterkonzert in der Böhnlichhalle statt. Nach einer langen Phase mit Probenpausen und völligem Stillstand des Vereinslebens, waren alle Musiker froh, endlich wieder auf der Bühne zu sitzen. 

Das Walzbachtaler Jugendorchester unter der Leitung ihrer Dirigentin Karin Melcher eröffnete das Konzert mit dem Marsch aus dem Film „Captain Marvel“ und begeisterte anschließend mit dem melodischen Stück „Greatest Show“ aus dem Film „Greatest Showman“, der von Artisten und Künstlern handelt. Etwas provokant verabschiedete sich das Jugendorchester mit „Schrei nach Liebe“, ein bekannter Titel der Punkrock-Band „Die Ärtze“. Der Applaus des Publikums hielt so lange an, bis die Nachwuchsmusiker die Zugabe „Eye of the Tiger“ darboten und anschließend dem Orchester des Vereins die Bühne überließen.

Mit der feierlich klingenden „Festivus Fanfare“ begrüßte das Orchester unter der Leitung ihres Dirigenten Jürgen Knam das zahlreiche Publikum, gefolgt von „Concerto d’Amore“. Ein Titel, der in Wössingen bereits vor einigen Jahren beim Konzert und einem Wertungsspiel gespielt wurde und immer wieder verzaubert. Der erste Teil des Programms endete mit dem ungewöhnlichen Klarinettensolo „Immer Kleiner“, bei dem während des Stückes immer wieder ein Teil des Instrumentes abgebaut wird und schließlich nur noch das Mundstück schräge Töne von sich gibt. Mit Bravour und Souveränität interpretierte Solist Birk Roolf sein Solo und erntete dafür tobenden Applaus, der zu einer kleinen Zugabe aufforderte.

Nach einer kurzen Pause wandte sich das Konzertprogramm der modernen Volksmusik zu. „Euphoria“, der Titel der bekannten Brass Band „Viera Blech“, wurde ursprünglich nur für Blechbläser komponiert. Das Arrangement für Blasorchester hielt jedoch einige knifflige Phrasen für das Holzregister bereit, abwechselnd zu melodischen Teilen im tiefen Blech. Ein Ohrwurm, der bei vielen Musikern zu einem beliebten Titel wurde, auch wenn er nicht ganz einfach zu spielen ist und einige Übungsstunden forderte. Die klassische Polka „Sonnenstunden“ sollte das Publikum auf die bevorstehende Festsaison einstimmen, steht doch bald das Maifest des Musikvereins vor der Tür. Blasmusik und Bratwurst bei Sonnenschein, das rief Begeisterung bei den Zuhörern hervor. Ein wenig zum Nachdenken anregen sollte das konzertante Stück „Schmelzender Riese“, das auf den Klimawandel und die dadurch schmelzenden Eisberge aufmerksam machen soll. Man fühlte sich sofort hineinversetzt in die kalte Landschaft, sah Schnee und Eis vor sich und hörte die Huskys bellen, als sie beim Hundeschlittenrennen vorbeizogen. 

Freude kam bei „Dick und Doof“ auf, ein schnelles und kurzes Stück mit rhythmischen Finessen und kleinen Soloeinlagen der Trompete und Klarinette. Anschließend verabschiedete sich das Orchester schon wieder vom Publikum. Ein Medley der 80 er Jahre gespickt mit bekannten Titeln wie „Verdammt lang her“, „Major Tom“ und „Dein ist mein ganzes Herz“ forderte das Publikum zum Mitsingen auf, worauf diese mit begeistertem Applaus eine Zugabe forderten. Natürlich kam das Orchester dem Wunsch nach und spielte die „Beziehungskistl-Polka“, worauf eine weitere Zugabe folgte. Die Vorsitzende versprach den Besuchern bei ihrer Begrüßung einige Stunden Unterhaltung ohne Sorgen und schlechte Nachrichten, doch zum Schluss wollten die Musiker doch ein Statement abgeben. Moderator Hannes Schneider kündigte den letzten Titel des Abends an: „Wir ziehen in den Frieden“ von Udo Lindenberg, der gesanglich von Alexander Jaki dargeboten wurde. „Musik setzt Zeichen, denn wer ein Instrument in der Hand hält, der kann keine Waffe tragen“. So endete ein musikalischer Abend mit einem vor Begeisterung stehendem und applaudierenden Publikum.

Der Musikverein nutze den feierlichen Anlass, um langjährige Musiker für ihre Aktivität zu ehren. Für 10-jährige Aktivität erhielten Sarah Weber, Jonathan Prinz, Birk Roolf und Tim Spiegel die Bronzene Ehrennadel des Blasmusikverbandes. Für 15-jährige Mitgliedschaft erhielt Eva Riexinger die Silberne Ehrennadel des Musikvereins. Für 20-jährige Aktivität wurde Michael Jaki mit der Silbernen Ehrennadel des Blasmusikverbandes ausgezeichnet und Nicole Fahrer, Severine Moos und Hannes Schneider wurde die Goldene Ehrennadel des Blasmusikverbandes überreicht. Eine kleine Überraschung hielt Vorsitzende Severine Moos noch für Alexander Jaki bereit, der aufgrund seiner über 40-jährigen Aktivität und seiner besonderen Verdienste zum Ehrenmitglied des Musikvereins Wössingen ernannt wurde.