Osterkonzert 2018


April, April macht was er will!

Über 300 Besucher konnte der Musikverein Wössingen am Ostersonntag, 01.04.2018 in der Böhnlichhalle begrüßen. Passend hatten die Dirigenten ein abwechslungsreiches Programm zum Thema „April, April – macht was er will!“ zusammengestellt.
Zur Eröffnung des Konzertes saß das 30-köpfige Walzbachtaler Jugendorchester auf der Bühne, das sich im September 2017 aus Jöhlinger und Wössinger Jungmusikern zusammengeschlossen hatte. Mit „The Marches of John Williams“ präsentierten sie die verschiedensten Märsche des bekannten Komponisten, die durch Filme wie Star Wars oder auch durch die Olympischen Spiele bekannt wurden.

Rockig ging es mit einem Medley der Band „Earth, Wind & Fire“ weiter, das den jungen Musikern höchste Konzentration und Spielfertigkeit abverlangte. Besonders beeindruckend waren die Solopassagen Katrin Habel und Burkhard Ugowski am Altsaxophon, sowie Nina Willeke und Tim Spiegel an Tenorsaxophon und Euphonium. Zum Abschluss stellte sich das Percussion-Register in den Vordergrund und brillierte mit einem rhythmischen „Mambo Cubano“, der die Zuhörer dazu veranlasste, das Jugendorchester unter der Leitung von Karin Traunfelder nicht ohne eine Zugabe von der Bühne gehen zu lassen. Mit „All About that Bass“, bei dem Posaunist Jan Spiegel, sowie das gesamte tiefe Register abrockten, verabschiedete sich das Orchester endgültig von der Bühne.


Das große Blasorchester unter der Leitung ihres neuen Dirigenten Jürgen Knam begrüßte die Zuhörer mit dem Brillantmarsch „Arsenal“ und zeigte sich anschließend mit der „Serenade“ von einer ungewohnten Seite. Das Werk, in dem sich die skurrilsten Taktarten abwechselten, wurde einst als Einzug für eine Hochzeit komponiert, wobei der Komponist Derek Bourgeois das Brautpaar damit wohl ärgern wollte. Die melodischen Eingangspassagen der Klarinetten, Querflöten und Oboe wurden perfekt dargeboten und im Verlauf des Stückes von allen Registern aufgenommen, wobei der schwierigste Part im tiefen Register lag, die mit ihrem Rhythmus das ganze Orchester zusammenhielten.


Vorsitzende Severine Moos und Bezirksvorsitzender Reinhold Martinkowitsch nutzten den feierlichen Anlass, um verdiente aktive Musiker auszuzeichnen. Christa Schneider, Darius Kühner, Leon Bauer, Lorin Bauer und Niklas Jaki wurden für ihre 10-jährige Aktivität mit der Bronzenen Ehrennadel des Blasmusikverbandes Karlsruhe ausgezeichnet. Daniel Löffler erhielt die Silberne Vereinsehrennadel des Musikvereins Wössingen für seine 15-jährige Aktivität und Nicole Spiegel-Redemann wurde für ihre 30-jährige Aktivität mit der Silbernen Ehrennadel des Blasmusikverbandes ausgezeichnet.


Rolf Bach, der seit 68 Jahren nicht nur im Musikverein Wössingen aktiv ist, sondern auch in vielen kleinen Ensembles im Umkreis mit seinem Bariton musiziert hat, wurde mit der Goldenen Sonderehrennadel des Blasmusikverbandes ausgezeichnet. Mit dem Konzert möchte er sich vom Orchester verabschieden und sich mit fast 85 Jahren in den Ruhestand begeben. Vorsitzende Severine Moos gab einen kurzen Überblick über sein musikalisches Wirken und bedauerte, dass er das Orchester verlässt. Seinem Wunsch, den Marsch „In Treue Fest“ von C. Teike aufzuführen, konnten die Musiker nicht abschlagen und Rolf Bach durfte das Stück auf seinem Ehrenplatz im Publikum genießen.
Nach einer kurzen Pause war das Orchester mit einem genialen Originalwerk von Alexander Reuber zurück auf der Bühne. „Atlantis“ beschrieb die sagenumwobene Geschichte der Stadt, die angeblich unterging, jedoch das Rätsel des Mythos bis heute nicht gelöst wurde. Beginnend mit einer marschähnlichen Passage, gefolgt von einer verträumten, eher traurigen Sequenz der Soloflötistin Nina Mensinger fand das Werk seinen absoluten Höhepunkt in einem rasanten und fulminanten Finale. Besinnlicher ging das Programm mit dem Solostück „Was ich dir sagen will“ für Tenorhorn und Posaune weiter. Der bekannte Titel von Udo Jürgens wurde von Matthias Jaki gefühlvoll vorgetragen und zeigte, dass er an beiden Instrumenten ein wahres Genie ist.


Bei „Adele 21“, ein Medley aus bekannten Titeln der britischen Sängerin zeigte sich das Orchester von einer modernen Seite, die neu für die Zuhörer war, aber begeistert aufgenommen wurde. Die euphorische Stimmung im Publikum wurde dann mit dem Titel „Ich gehör nur mir“ aus dem Musical Elisabeth weiter aufgebaut und auf das Finale des Konzertes vorbereitet. Sängerin Silke Dugandzic interpretierte Elisabeth hervorragend mit ihrer brillanten Stimme und das Publikum fühlte sich direkt ins Musical hineinversetzt.

„Skandal im Sperrbezirk“, „Sternenhimmel“ und „1001 Nacht“ waren nur einige Titel des Medleys „80 er Kult(tour)“, mit dem sich das Orchester in grandioser Weise vom Wössinger Publikum verabschieden wollte. Doch das Publikum war so begeistert von der neuen musikalischen Richtung, die Dirigent Jürgen Knam mit den Musikern einschlug, dass sie das Orchester nicht ohne Zugaben von der Bühne gehen lassen wollte.


Bei der „Luftballon-Polka“ spielten Daniel Löffler und Hannes Schneider auf dem „Luftballonbrett“ und die Jugend des Vereins ließ während des Stückes Luftballons steigen. Ein volkstümliches Stück wurde mit viel Witz vorgetragen und führte zu Standing Ovations im Publikum. So durfte Silke Dugandzic nochmals auf die Bühne und sang „Gabriellas Song“ auf Schwedisch. Die gefühlvolle Darbietung des Orchesters in Kombination mit ihrem grandiosen Gesang ließ das Publikum den Atem anhalten und der anschließende Applaus forderte noch eine dritte Zugabe, die das Orchester mit „Rolling in the deep“ aus „Adele 21“ natürlich erfüllte.

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